Hüffelsheim

Geschichte des Dorfes    

Hüffelsheim entwickelte sich vermutlich aus einem römischen Landgut, das nach der fränkischen Eroberung unter Chlodwig um 500 n.Chr. von dem fränkischen Adligen Hufileib (oder Hufflilin) in Besitz genommen und im Laufe der Zeit ausgebaut wurde. Um 766 ist das Dorf zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Bereits um 800 entstand auf adligem Eigenbesitz die erste christliche Kirche, die dem Heiligen Lambertus geweiht war. Die Nahegaugrafen übten die Hoheitsrechte im Dorf aus. Der Grundbesitz mit dem Kirchenzehnten befand sich im 10. Jahrhundert in den Händen des Erzbistums Magdeburg, später bei Mainz. Um 1200 gehörte er als Reichslehen dem Rheingrafen vom Stein. Von diesem wurde er als Lehen an verschiedene ritterschaftliche Familien weitergegeben, zum Beispiel an die Hundesrucke, an die Herren von Sien und an die Familie von Sickingen-Ebernburg. Die Ortsherrschaft über Hüffelsheim wurde vom Wildgrafen zu Kyrburg und Dhaun an andere Lehensträger, wie Hermann von der Porten und an die Ritter Boos von Waldeck (um 1359) verliehen. Der Sage nach soll ein Ritter Boos das Dorf durch einen Stiefeltrunk erworben haben.

 

Bis ins 18. Jahrhundert übten die Familien Boos von Waldeck und Sickingen ihre aus dem Mittelalter herrührenden Rechte in Hüffelsheim aus. Die Dorfkirche ist in gotischer Zeit umgebaut und vergrößert worden. Um 1542 entstand das Hüffelsheimer Rathaus, dem 1575 ein Backhaus angefügt wurde. Daneben lag der Herrenhof mit der Zehntscheuer. Hier entwickelte sich später eine "Boos von Waldeckische Amtskellerei". Während des 30-jährigen Krieges stand das Dorf jahrelang leer. Danach begann eine ständig anhaltende Entwicklung des Gemeinwesens, die bis in die Gegenwart reicht. Nach dem Augsburger Religionsfrieden wurde auch in Hüffelsheim die Reformation eingeführt (etwa 1557). Eine Dorfschule wurde um 1660 eingerichtet.

 

Auch nach dem 30-jährigen Krieg litt das Dorf durch französische Truppen Not. Die alte Dorfkirche wurde um 1706-1708 als barocke Hallenkirche neu errichtet und von den neu zugezogenen katholischen Bewohnern des Ortes über 180 Jahre lang mitbenutzt, bis 1886 eine eigene katholische Kirche gebaut wurde.

 

 

In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Sickingschen Güter an den Fürsten von Bretzenheim verkauft. Im Zuge der französischen Revolution nahm jedoch die Adelsherrschaft, auch die der Freiherren Boos von Waldeck, um 1796 ein Ende. Zwei Jahrzehnte lang gehörte Hüffelsheim mit dem linksrheinischen Gebiet zur Republik Frankreich und war Sitz einer französischen Mairie. Nach den Befreiungskriegen kam es 1815 an Preußen. Die Zugehörigkeit zu Preußen endete erst nach dem 2. Weltkrieg.

 

Seit 1949 gehört das Dorf zum Land Rheinland-Pfalz.

 

Heute leben etwa 1400 Menschen in Hüffelsheim. Der Ort besitzt eine dörfliche Infrastruktur. Die Grundversorgung ist durch die ortsansässigen Geschäfte wie Bäckereien, Gaststätte und Getränkemarkt vorhanden, die Kleinkinder können in Hüffelsheim den Kindergarten besuchen und die Anbindung an das System des ÖPNV ist als gut zu bezeichnen. Weiterhin zeichnet sich Hüffelsheim durch ein sehr aktives Vereinsleben und eine harmonische Dorfgemeinschaft aus. Dies spiegelt sich wider in einer Vielzahl von geselligen Vereinsfesten und einem reichhaltigen Angebot an Veranstaltungen auf dem kulturellen Sektor. So z. B. wird jedes Jahr am Wochenende des letzten Julisonntages durch Vereine die traditionelle Kirmes aus-
gerichtet, welche seit 2005 durch die Ausrichtung eines Kirmesumzuges noch eine Bereicherung erfahren hat. Alle zwei Jahre veranstaltet die Ortsgemeindeverwaltung Ende August rund um das historische Rathaus ein Dorfgemeinschaftsfest mit großem Dorfmarkt. Ebenso besteht die Möglichkeit Theater-
aufführungen, Konzerte, Karnevalsveranstaltungen und  vieles andere mehr zu besuchen.